Und in Werder/H. hatten sie gestern keine Chance. 35 Neonazis – alles jüngere Männer, keine einzige Frau! – versuchten im Werderpark, die Menschen mit ihren menschenverachtenden Losungen anzustecken. Fünf Redner lasen hasserfüllte Parolen vom Zettel ab und schleuderten sie auf die Vorbeieilenden. Die Schmähungen richteten sich vor allem auf die zu uns kommenden Flüchtlinge und Schutzsuchenden. Es ging aber auch gegen Linke und alle Demokraten, selbst gegen den Staat in seiner bürgerlich-demokratischen Verfasstheit. Der so genannte „III. Weg“ charakterisiert sich selbst als „national“ und „sozialistisch“. Und das in aller Öffentlichkeit, laut grölend auch in Werder/H.! Wie kaum eine andere Gruppierung sieht sich diese Partei damit offen in der Nachfolge der „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei“, der NSDAP also, der Partei der Hitlerfaschisten. Verfassungsfeindlichkeit auf offener Szene!
Doch die Hetzer hatten keine Chance. Niemand von den Kundinnen und Kunden des Einkaufszentrums interessierte sich für ihre Tiraden. Nirgendwo auch nur ein Funke von Zuspruch. Das macht Hoffnung. Dass die Neofaschisten in Werder/H. aber auf ganzer Linie scheiterten, war vor allem den rund 300 Gegendemonstranten zu danken. LINKE, Sozialdemokraten, Grüne und andere demokratisch gesinnte Bürgerinnen und Bürger verwehrten den Neonazis jeglichen Erfolg. Unser Potsdam-Mittelmark hat die Lehren aus Krieg und Faschismus gezogen. Wir zeigen es, gerade im 70. Jahr der Befreiung vom Faschismus.