24.07.2013 bis 06.09.2013
Am Montag Abend fand im Speisesaal der Grundschule Borkheide eine Informationsveranstaltung zu den geplanten 15 Winkraftanlagen in der Gemarkung Reesdorf statt (BB:-) berichtete HIER und HIER). Besonders betroffen sind die Einwohner von Borkheide, aber auch wir hier in Borkwalde. Hinzu kommt, dass weitere Anlagen bereits in der Planung sind, z.B. von der Stadt Beelitz. Dabei geht es weniger um einen ökologischen Umbau, sondern um die Rendite für Investoren, die ganz woanders leben. Wir dagegen wären von einer Entwertung des Waldes als Erholungsgut betroffen. Viele von uns sind extra deswegen hierher gezogen. Der Wald würde auch seine Funktion als Lärmschutz gegenüber Autobahn und Bahn nur noch reduziert wahrnehmen können. Die Hausbesitzer unter uns sind darüber hinaus von einer massiven Entwertung Ihres Eigentums bedroht.
Am schwersten wiegt jedoch die Brandgefahr. Kommt es zu einem Brand durch die Anlagen oder um die Anlagen herum sind wir alle gefahrdet. Windkraftanlagen, so wurde auf der Veranstaltung durch einen Feuerwehrmann erklärt, kann man nicht löschen, sondern muss sie abbrennen lassen. Der direkte Gefährdungsbereich soll bei 500 Metern liegen, der dann auch nicht von der Feuerwehr betreten werden kann. Fluchtwege könnten abgeschnitten werden. Wir kennen alle auch die demografische Entwicklung und die zunehmenden Probleme, die Freiwilligen Feuerwehren einsatzbereit zu halten. Nach Aussagen der anwesenden Vertreterin der Investorenfirma juwi Energieprojekte GmbH mit Sitz in Wörrstadt kam es tatsächlich schon zu Bränden bei den über 600 von der Firma betriebenen Windkraftanlagen. Genaue Zahlen hatte sie jedoch nicht parat, nur: “Nicht so viele.”
Die Stimmung auf der Veranstaltung war entsprechend eindeutig. Mit einer Ausnahme waren alle der ca. 100 Borkheider und Borkwalder, ja auch Fichtenwalder und selbst aus Reesdorf gegen die Errichtung dieser Anlagen. Viele charakterisierten das Vorhaben als “Wahnsinn”. Kaum einer konnte verstehen, warum die brandenburgische Regierung die Errichtung solcher Anlagen im Wald zulässt.
Was kann man tun?
- In Borkheide liegen bei Nahkauf, Post und Fleischer Unterschriftenlisten aus. Diese schaden sicher nicht und sollten auch unterschrieben werden, wichtiger ist aber jetzt planungsrechtlich etwas anderes.
- Tatsächlich helfen können nur konkrete Einwendungen von Einzelpersonen und Institutionen wie den Gemeinden selbst. Wer diese Anlagen nicht will, der MUSS selbst aktiv werden. In der Zeit vom 24.07.2013 bis einschließlich 06.09.2013 schriftlich u.a. im Amt Brück abgegeben werden. Auf der Webseite der Bürgerinitiative Fichtenwalde – Natürlich gegen Lärm findet man verschiedene Mustereinwendungen: zu den Themen Recht, Gesundheit und Wald.
- Einer der Anwesenden meinte, am Ende helfe nur massiver ziviler Ungehorsam. Er bekam nicht wenig Beifall! Ein Blick auf die Antiatomkraftbewegung gibt ihm wohl recht.
Ein anderer Anwesender brachte das, worum es jetzt geht, auf den Punkt:
„Wer jetzt nichts tut, der hat später auch kein Recht, sich zu beschweren!“
Jetzt kann man erst einmal Einwendungen formulieren und einreichen. Der Fichtenwalder Bürgerinitiative ist dabei nur zuzustimmen:
Natürlich haben Einwendungen, welche persönlich verfasst werden und von den Mustervorlagen abweichen einen höheren Stellenwert und werden anders beachtet. Es ist Ihre Entscheidung, was Sie tun. Wichtig ist aber, dass wir alle etwas tun!
Wahrscheinlich bleibt uns auch nicht erspart, Kraft und Energie in eine Bürgerinitiative zu stecken. Vielleicht ist es auch an der Zeit, die Fichtenwalder Initiative zu einer Initiative aus allen drei betroffenen Waldgemeinden und möglicherweise darüber hinaus zu erweitern?