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Bürgerinitiative wurde gegründet

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Erst mussten die Tische rausgeschafft werden, um Platz für mehr Sitzplätze zu schaffen. Dann reichte auch das nicht mehr. Lautsprecher wurden nach außen verlegt. Am Ende waren ca. 100 Menschen aus Borkheide, aber auch aus Borkwalde ins Waldbad gekommen, um eine Bürgerinitiative gegen die geplanten Windkraftanlagen mitten im Wald zu gründen (BB:-) und MAZ berichteten). Bereits auf dieser Veranstaltung konnte Matthias Giese erste Aktionen präsentieren:

Worauf es JETZT vor allem ankommt ist, persönliche (!) rechtliche Einwendungen an das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz zu schicken. Mustervorlagen finden Sie z.B. HIER. Termin ist der 6. September 2013.

Doch zurück zum gestrigen Abend: Erst präsentierte Matthias Giese eindrucksvolle Bilder von brennenden Windkraftanlagen. In einzelnen Fällen sollen diese brennende Teile bis zu 1.500 Meter weit schleudern können, bei einem Abstand von 1.000 Metern zu den nächsten Häusern. Anschließend erläuterten Dr. Winfried Ludwig von der Bürgerinitiative in Fichtenwalde und Waltraud Plarre von der Bürgerinitiative Bliesendorf ihr Herangehen bzw. fassten einige Argumente noch einmal zusammen, u.a.:

  • es gibt keinen ausreichenden Brandschutz und keine Evakuierungspläne,
  • die Feuerwehr ist nicht in der Lage, das Abbrennen der Windkraftanlagen zu verhindern,
  • unser Wald ist mit der Waldbrandwarnstufe A1 klassifiziert – wie Griechenland, wobei der Klimawandel zu einer weiteren Verschärfung führen wird,
  • unser Wald ist Munitionsbergungsgebiet,
  • durch das Gebiet führt eine Gasleitung,
  • der Wert von Grundstücken und Häusern wird deutlich reduziert, man rechnet mit 30 Prozent und mehr, je nach Entfernung,
  • unser Gebiet ist laut Wetterdienst für Windkraftanlagen ungeeignet,
  • der Erholungswert des Waldes und seine Lärmschutzfunktion werden erheblich reduziert,
  • im Winter ist mit Eisschlag zu rechnen, weswegen das Betreten des Gebietes auf eigene Gefahr erfolgt,
  • die Gewinne gehen an wenige Einzelpersonen überwiegend aus anderen Regionen,
  • die ganzen Beeinträchtigungen bleiben dagegen bei uns,
  • es geht den Investoren nicht um einen Beitrag zur Energiewende, sondern um das Ausnutzen von Fördermitteln,
  • sie profitieren auch dann, wenn kein Wind erzeugt wird,
  • der Europaradweg R1 verliert an Attraktivität,
  • das Waldbad Borkheide muss um Besucher bangen…

In der Diskussion wurde vereinzelt auch aufgerufen, die verantwortlichen Parteien nicht mehr zu wählen. In der Kritik stehen sowohl die Bundesregierung (CDU und FDP) als auch die brandenburgische Landesregierung (SPD und LINKE). Insbesondere standen der brandenburgische Ex-Ministerpräsident, Matthias Platzeck (SPD), und die brandenburgische Umweltministerin Anita Tack (LINKE) in der Kritik. Platzeck hatte erst zwei Tage vor seinem Rücktritt als Ministerpräsident das Vorgehen bei der Energiewende, das er selbst zu verantworten hat, kritisiert. Tack hat als Ministerin erst den Bau von Windkraftanlagen mitten im Wald ermöglicht. In anderen Bundesländern wie Sachsen ist das nicht möglich. Dabei wird in Brandenburg schon jetzt mehr Windenergie erzeugt als hier verbraucht werden kann.

Mit Ende der Veranstaltung gegen 21:00 Uhr gibt es in Borkheide und Borkwalde eine gemeinsame Bürgerinitiative gegen Windkraftanlagen in den uns umgebenden Wäldern. Damit gibt es jetzt in unserer Region einen geschlossenen Ring an Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen. Anders als in den eingemeindeten Orten stehen bei uns auch die Gemeindevertreter voll hinter dem Anliegen. In beiden Gemeindevertretungen haben alle Abgeordneten gegen das Vorhaben der Firma juwi Energieprojekte GmbH gestimmt. Aus Borkwalde waren gestern auch zwei Gemeindevertreter dabei: Dietmar Grundert (Notgemeinschaft) und Jürgen Engelhardt (WiB).

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wollen sich aktiv einbringen.

Sie sind herzlich eingeladen mitzumachen.

Schicken Sie Ihre Einwändungen bis zum 6. Spetember 2013 an das Landesumweltamt.

Unterschreiben Sie nicht nur die Online-Petition, sondern geben Sie die Idee an andere weiter – über den Gartenzaun, per Email oder via Facebook & Co.

 


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