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Wie FRIDA nach Borkwalde kam

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FRIDA hat nun den dritten Geburtstag hinter sich und ist immer voller überraschender Bücher, und lesefreudige Mitbürger gehen ein und aus.

Das ist wunderbar, und ich habe das Richtige für unsere „Leseratten und -rättinnen“ getan.

Wie fing das eigentlich an?

Vor etwa fünf Jahren hörte ich von einer amerikanischen Organisation „bookcrossing“.

Die Organisatoren sind der Meinung, Bücher dürfen nicht im Regal verstauben, sie sollten allen Interessierten in der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Die Bücher werden im Internet angeboten und weiter gegeben.

Dies hat mich sehr angesprochen und ich begann, Bücher „auszusetzen“, sie irgendwo (mit entsprechenden Text) liegen zu lassen. Ich setzte z.B. ein Buch bei McDonalds in Linthe aus. Ein Verleger aus Thüringen sah dies, kam auf mich zu und war von der Idee begeistert. Er nahm das Buch mit und wollte in seiner Stadt ähnliches organisieren.

Der nächste Schritt war für mich olle Bibliothekarin, auf unserer Internetseite „borkwalde bloggt“ von mir ausgewählte Bücher zu besprechen, um sie dann im Bistro „Viktualias“ zum Lesen und Weitergeben auszulegen. Sie wurden gerne genommen.

Aber Frank und Michael Kessler wollten ihr Glück in der Ferne suchen und verließen Borkwalde. So mussten meine „Angebote“ der ausgesetzten Bücher umziehen. Auf dem Fensterbrett in den „Siedlerstuben“ fanden sie eine neue, vorübergehende Bleibe. Viele Bücher kamen von anderen Menschen dazu und das Fensterbrett war üppig bestückt.

Dann las ich einen Artikel in der MAZ mit dem Titel „Friedhof der Telefonzellen“. Die Telekom rangierte in dieser Zeit die Telefonhäuschen aus und diese wurden in Michendorf zu hunderten gelagert. Dieser Artikel weckte in der ollen Bibliothekarin den Wunsch, eine Telefonzelle für Bücher in unsere Gemeinde zu holen.

Ich marschierte los:

  • verfasste ein Schreiben an die Telekom mit einer Anfrage über die Möglichkeiten und Modalitäten eine Telefonzelle/oder Telefonhäuschen für Borkwalde zu bekommen (das dauerte mit der Antwort)
  • stellte dem Amtsdirektor Herrn Großmann meine Idee vor (er war sehr angetan)
  • weihte den Kulturverein in meine Pläne ein (alle trugen meine Idee mit)
  • informierte unseren Streetworker (Mitarbeit der Jugendlichen)
  • suchte nach Finanzierungsmöglichkeiten (der „Lions Club“ gab einen größeren Zuschuss)
  • suchte mit der Gemeinde und der Feuerwehr nach einem geeigneten Standort.

Die Telekom witterte ein „kleine“ Einnahmequelle, stimmte dem Kauf eines Telefonhäuschens zu, nannte mir die Adresse des „Friedhofs der Telefonzellen“ in Michendorf und den dortigen Ansprechpartner.

Wir fuhren begeistert dorthin. Das große Gelände stand voller gelber und magentafarbenen Telefonhäuschen in sehr unterschiedlichem Erhaltungszustand. Wir wurden freundlich begrüßt und durften uns nach einem langen, lustigen Schwatz ein Häuschen aussuchen.

Mit Genehmigung der Telekom wurde das ausgesuchte Häuschen aufgemöbelt, geputzt und für den Abholtermin fertig gemacht.

Nun musste die Basis am ausgesuchten Ort in Borkwalde ausgehoben und fundamentiert werden.

Unsere Gemeindearbeiter haben dies vorbildlich getan, dank einer Schablone standen die Verankerungsdübel an der richtigen Stelle.

Dann kam der große Moment: die Gemeindearbeiter, wir und ein Journalist der MAZ standen am Kreisverkehr neben dem Briefkasten und das Telefonhäuschen wurde auf einem LKW geliefert, abgeladen und verschraubt.

Nun stand es da nach etwa einjähriger Vorbereitung und ich stand auch da voller Stolz.

Bei Ikea erwarben wir die passenden Regale und die Bücher vom Fensterbrett in den „Siedlerstuben“ zogen ins Bücherhäuschen um.

Das Kind muss einen Namen haben. Ich wählte Freie Individuelle Dauerausleihe – FRIDA.

Gern wollte ich unsere Jugendlichen in das Projekt mit einbeziehen und FRIDA von ihnen als „Kunstobjekt“ besprayen lassen. An einem Wochenende veränderte sich somit das Erscheinungsbild und FRIDA steht nun schön bunt am Kreisverkehr (BB:-) berichtete).

Am 2. Advent 2013 zum Adventsmarkt in den „Siedlerstuben“ lud ich zur Einweihung des Bücherhäuschens ein. Unter Begleitung einer Drehorgel, mit Glühwein, Kaffee und Plätzchen von Sabine Borchert für alle, schnitt ich mit einem Gemeindearbeiter die rote Schleife durch (BB:-) berichtete).

Somit stand FRIDA unter dem Motto: „bring ein Buch, nimm ein Buch und gib es weiter“, „Buch auf Reisen“ allen Lesefreudigen zur freien Verfügung.

Meine Idee, an dieser Stelle in Borkwalde, die Möglichkeit des Buchtauschs zu bieten, erfreut sich großer Beliebtheit. Stets findet man interessante Bücher von Krimis, über Reiseliteratur, Romane und Sachbücher bis hin zu Kinderbüchern.

Die olle Bibliothekarin hat aber eine große Bitte:

Hinterlasst FRIDA so, wie Ihr sie eigentlich vorfinden möchtet!


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