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Annäherung an den Neubau der Sport- und Mehrzweckhalle in Borkheide

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Die alte Borkheider Turnhalle reicht schon lange nicht mehr. Für einen Neubau ist jedoch viel zu bedenken, oder wie Bürgermeister Andreas Kreibich es ausdrückt: „Die Entscheidung soll reifen.“ Als sich die Gemeindevertreter am letzten Donnerstag erstmals genauer mit dem geplanten Neubau einer Sport- und Mehrzweckhalle befassen, kommt eine überraschende Vielzahl an Überlegungen und Varianten zur Sprache. Eingeladen und um Rat gebeten waren vier Experten, gekommen sind drei.

Den Anfang machte Arne Ahlert aus Wiesenburg. Er stellte verschiedene Hallengrößen vor und gab erste Hinweise auf zu erwartende Kosten. Die kleinste Halle misst 15 mal 27 Meter, die größte 25,5 mal 44 Meter. Die Kosten reichen von knapp 1,5 Mio. bis über 3 Mio Euro. Die Gemeinde muss sich daher sehr genau überlegen, welche Sportarten tatsächlich ausgeübt werden, welche Hallengröße dafür erforderlich ist, welchen Boden und welchen sonstigen Standard sie möchte. „Was kann man sich leisten? Was braucht man?“ Die Energiestandards müssen selbstverständlich einhalten werden, denkbar ist aber auch ein Passivhaus. Auf dem Land sind für Ahlert auch reine Sporthallen denkbar, die nur gelegentlich für andere Veranstaltungen genutzt werden.

„Die Bauherren wissen noch nicht genau, was sie wollen, möchten aber gleichzeitig zeitig wissen, was es kostet.“ Vor diese Herausforderung sah sich Carsten Spangenberg aus Brandenburg a.d.H. gestellt, der u.a. die Emsterlandhalle in Lehnin gebaut hat. Auch er weist darauf hin, im Vorfeld genau zu klären, wieviele Personen die Halle nutzen werden. Ab 200 Personen ändern sich viele rechtliche Grundlagen. So sind z.B. breitere Rettungswege und mehr Sanitärräume einzuplanen. Die Gemeinde muss sich auch für eine Bauart entscheiden, für Massivbau oder Stahlleichtbau. Sollen auch die Wände an den Stirnseitenwie der Boden flächenelastisch gebaut werden? Soll eine eventuelle Tribüne beweglich oder fest errichtet werden? Während bei reiner sportlicher Nutzung nur der Nachhall begrenzt werden muss, sind bei gleichzeitiger kultureller Nutzung weit größere akustische Ansprüche zu erfüllen. Welche und wieviel Geräte sollen fest installiert werden? Welche Qualität sollen die Sanitärräume haben? Es gibt „einen bunten Strauß an Möglichkeiten.“ Am Ende wagt Spangenberg doch eine Prognose. Er sieht für Borkheide eine Halle im mittleren Presisegment und kommt einschließlich Grundausstattung auf ca. 1900 Euro je Quadratmeter. Borkheide müsste also mit ca. 1,5 Mio Euro insgesamt rechnen. Der Bau braucht laut Spangenberg im besten Fall drei Monate Vorbereitung, sechs Monate für die Baugenehmigung und ca. ein Jahr reine Bauzeit.

Auf besonderes Interesse stößt bei den Gemeindevertretern die von Spangenberg gebaute Sporthalle der Thomas-Müntzer-Oberschule Ziesar. Sie ist in Stahlleichtbauweise errichtet und vergleichsweise preiswert. Edda Haage schlug spontan einen „Betriebsausflug nach Ziesar“ vor, was auf Zustimmung bei den anderen Gemeindevertretern traf.

Antje Paul vom Treuenbrietzener Planungsbüros Paul und Störmer, die bereits die Entwurfsplanung für den geplanten Anbau an der Borkheider Grundschule „Hans Grade“ verantwortlich war (MAZ beirchtete), kennt sich in den örtlichen Gegebenheiten besonders gut aus. Sie stellte drei Varianten vor: Zum einen den Neubau außerhalb des bisherigen Schulgeländes. Für den Bürgermeister ergäbe sich daraus eine interessante Situation, würden doch Schule und Sportplatz zu einem Bildungscampus verbunden werden. Allerdings liegt das in Betracht gezogene Gelände im Außenbereich. Damit gibt es keine Aussicht auf eine Umwandlung des dortigen Waldes, was sofort unter Gemeindevertretern und Publikum den Hinweis auf den ganz anderen Umgang bei der Errichtung von Windrädern provozierte.

Die zweite Möglichkeit besteht im Abriss der jetzigen Halle und der Errichtung einer neuen Halle auf derselben Stelle. Intensiver diskutiert wurde jedoch die dritte Variante: Anbau der neuen Halle an die alte. Die alte Halle könnte dann wahlweise als Sanitärtrakt ausgebaut oder als Mehrzweckhalle genutzt werden. Gleichzeitig würde man die teure Entsorgung der alten Dämmstoffe umgehen. Bei der Nutzung der alten Halle als Mehrzweckhalle müssten allerdings zusätzlich Anbauten für die Sanitäranlagen errichtet werden.

Noch befindet sich die Gemeindevertretung in Sachen neue Sporthalle in der „Findungsphase“. Edda Haage kann sich aber schon in Anlehnung an eine langjährige, hochkarätige Borkheider Veranstaltungsreihe die Eröffnung als besonderen „Besonderen Abend“ vorstellen.

Einen ähnlichen Artikel finden Sie im Fläming Echo unter der Überschrift Borkheide – Drei Ideen für den Turnhallenbau.

 


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