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Zum Internationalen Frauentag

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1911 wurde der erste Internationale Frauentag begangen. Kaum vorstellbar: Damals ging es darum, den Frauen das Wahlrecht zuzugestehen. Vieles ist seither erreicht worden. Artikel 7 der DDR-Verfassung von 1949 bestimmte: „Mann und Frau sind gleichberechtigt. Alle Gesetze und Bestimmungen, die der Gleichberechtigung der Frau entgegenstehen, sind aufgehoben.“ Obwohl noch vieles im Argen lag (zu wenige Frauen in Führungspositionen beispielsweise, und manches in der Geschlechtergleichstellung erstarrte zum Ritual): Der Staat verfuhr entsprechend. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – kein Thema mehr damals. Vereinbarkeit von Beruf und Familie – man war auf dem besten Wege. 1989 standen rund 92 Prozent der Frauen im Arbeitsprozess. Noch heute zehren die östlichen Bundesländer vom damals geschaffenen dichten Netz an Kindertagesstätten.

Anders in Westdeutschland. Bis 1958 konnte der Ehemann den Arbeitsvertrag seiner Angetrauten ohne deren Zustimmung fristlos kündigen. Ging sie einer Berufstätigkeit nach, verwaltete er ihr Einkommen. Und bis 1977 musste der Ehemann überhaupt zustimmen, wollte die Frau arbeiten. Für unverheiratete Lehrerinnen in Bayern galt das Zölibat. Heirateten sie, bedeutete das den zwangsweisen Abschied von ihrem Beruf. Bis 1962 durften Frauen kein eigenes Bankkonto eröffnen.

Schnee von gestern? Nein! Es hat bis heute gedauert, bis auf Druck der Linken und Einsichtiger in anderen politischen Lagern der Mindestlohn gesetzlich eingeführt wurde, und davon profitieren überproportional Frauen: Mit 70 Prozent ist der Anteil von Frauen im Niedriglohnsektor überdurchschnittlich hoch. Und ein Gesetz, so unvollkommen es ist, musste her, damit das weibliche Geschlecht wenigstens zu 30 Prozent in den Führungsetagen der deutschen Großunternehmen vertreten ist.

Vieles bleibt zu tun. Im Großen wie im Kleinen. Auch bei uns in Borkwalde. Unter dem Strich positiv ist der Stand der Kinderbetreuung in unserem Ort. Die KiTa und die Tagesmuttis leisten viel, damit die Mütter (und auch die Väter) entlastet werden, weil sie ihre Schützlinge in guter Obhut wissen. Im Jugendclub werden die Heranwachsenden gut betreut. Der Bolzplatz war eine hervorragende Investition, um Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbetätigung zu eröffnen. In Vereinen können sich alle Altersgruppen engagieren, was insbesondere auch von den Frauen angenommen wird.

Nach wie vor unbefriedigend ist die Spielplatzsituation. Die Finanzierung wäre gesichert. Doch noch fehlt es an einem geeigneten Grundstück. Allerdings könnte sich Licht am Horizont abzeichnen. Auch brauchen wir ein Gemeindezentrum. Vor allem, damit sich dort gemeinschaftliches Leben entfalten kann. Borkwalde-Mitte ist das Stichwort. Projektstudien liegen nun vor.

Wenden wir uns gemeinsam – Frauen wie Männer – diesen Aufgaben zu! Gemeinsam können wir sie lösen.

Aber heute, am 8. März 2015, gilt der Gruß allen Frauen und Mädchen in unserer schönen Waldgemeinde. Genießen Sie den Internationalen Frauentag im Kreise Ihrer Familie oder wo immer sie es können und wollen!

Dr.sc. Lothar Schröter, Vorsitzender der Basisorganisation DIE LINKE in Borkwalde und der Fraktion DIE LINKE in Borkwalde in der Gemeindevertretung


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