Einen guten Überblick über den Markt für Holzhäuser kann sich der Käufer in Borkwalde verschaffen.
Das schreibt der Tagesspiegel am 24.01.2004. Lang ist es her. Die Webseite, auf die der Tagesspiegel verweist, steht heute zum Verkauf. Aber besteht wirklich keine Chance, mit Holzhausfirmen zu reden und Borkwalde als Musterort für an Holzhäusern Interessierten wiederzubeleben? Seit 2004 hat das wohl niemand mehr versucht.
Noch spannender ist der Tagesspiegel-Artikel zwei Monate vorher: Jetzt fehlt nur noch ein Elch. Nach einer Beschreibung, warum es so schön in Borkwalde ist, schreibt die Zeitung:
Doch auch ohne diesen Superlativ hebt sich die Siedlung von den vielen Wohnparks und Gartenstädten im Berliner Umland deutlich ab. Hier fehlt die strenge preußische Ordnung; kein Haus gleicht dem anderen, die Vorgärten sind nicht identisch und die Mülltonnen nicht exakt ausgerichtet. Die meisten Gärten machen den Eindruck, als wohnten hier Menschen, die nicht jedes Wochenende Rasenkanten trimmen.
Das Großprojekt verwundert, denn im Vergleich zu Skandinavien und Nordamerika fristet der Holzhausbau hier zu Lande eher ein Nischendasein. Man zweifelt an der Lebensdauer und trägt Bedenken wegen des Brandschutzes vor. Dennoch wird die Nische immer größer. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern stieg der Marktanteil des Holzbaus von rund 7,5 Prozent im Jahr 1995 auf derzeit rund 15 Prozent. Dieser Zuwachs ist um so erstaunlicher, als es zwischen Holz- und Massivhausbau längst keine Preisunterschiede mehr gibt.
Davor waren Holzhäuser preiswerter. Sehr aktuell mutet dieser Absatz an:
Bei der Gestaltung ihrer Häuser haben die Bauherren nahezu freie Hand. Keine Gestaltungssatzung schreibt Form und Farbe von Dach oder Fassade vor. Welchen Anbieter der Bauherr wählt, bleibt ihm voll und ganz überlassen. Nur an eine Regel müssen sich alle in der Siedlung halten: Eine Holzfassade ist Pflicht. Ob sich dahinter massives Mauerwerk oder eine Holzrahmenkonstruktion verbirgt, bleibt dem Bauherrn überlassen. Dessen Pflicht, eine Holzfassade zu errichten, lässt Szerwinski sich als „dinglich gesichertes Recht“ bei jedem Baulandverkauf ins Grundbuch eintragen. Bisher hielt sich nur ein Bauherr nicht an den Vetrag.
Der Artikel verweist auf so manchen Traum, der schnell ausgeträumt war, z.B. auf den kleinen Landschaftspark auf dem Hut. Aber besser Träume mal nicht realisieren, als gar nicht träumen.
Auch so ein Traum: Vielleicht schafft es ja Borkwalde mal wieder in eine große Berliner Zeitung, mit so toller Werbung, wie sie damals der Tagesspiegel voller Begeisterung für unseren Ort gebracht hat. Doch bevor es so weit ist, müssen wir selbst begeistert von unserem Ort sein.